Aller Anfang: Online-Programm im Rahmen des Projekts "Geschichte beginnt in der Familie" gestartet

Diese Woche war eine besondere Zeit für uns: Ein Online-Programm im Rahmen des Projekts „Geschichte beginnt in der Familie“ wurde gestartet. Alles begann mit warmen, gemütlichen Sitzungen, während deren wir uns in unseren nationalen und internationalen Teams treffen konnten. Samt OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen brachte das Programm mehr als 40 Personen zusammen! Aufgrund der aktuellen Situation mit Covid-19 wurden einige Änderungen am Projekt vorgenommen, sodass wir ein Online-Treffen via Zoom hatten!

Am Anfang hatten die TeilnehmerInnen aus jedem Land ein eigenes Treffen, in der Ukraine und in Deutschland haben wir eine Online-Sitzung via Zoom veranstaltet, und in Polen konnten wir uns in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz persönlich treffen. Diese Sitzungen waren mit angenehmen Gefühlen, Lachen und intensiven Gesprächen gefüllt, und es gab viele interaktive Materialien. Wir hatten ein Gefühl der Verbundenheit, der bedeutungsvollen menschlichen Kommunikation, die sogar via Zoom möglich war.

Nach den Treffen in unseren nationalen Teams fand die erste Einführungssitzung statt. Viele Zoom-Folien später konnten wir uns endlich näher kennenlernen. Wir waren aufgeregt und auf den Verlauf der Sitzung gespannt: sowohl unsere TeilnehmerInnen als auch die OrganisatorInnen. Bei dieser Einführung ging es vor allem darum, sich vorzustellen und Bekanntschaften für die nächsten paar Monate – oder wer weiß, vielleicht für ein ganzes Leben sogar – zu machen.

Die erste Sitzung war eine ganz besondere Sitzung, denn mit so vielen TeilnehmerInnen fand sie online statt. Man konnte sehen, dass viele Dinge neu waren. Sowohl die vielen neuen Tools zu verwenden als auch miteinander zu kommunizieren war nicht einfach. Aber ich glaube, dass es mit jeder neuen Sitzung besser gehen wird. Ich vermute auch, dass es für alle TeilnehmerInnen spannend war zu sehen, wie das erste Treffen verläuft, was gut funktioniert und wo man noch etwas nachbessern könnte. Hier ist es wichtig, dass unsere TeilnehmerInnen uns Feedback geben, damit unsere Interaktion immer geschmeidiger verläuft.

MARCIN SCHINK, Koordinator aus Deutschland

Nachdem wir auch alle organisatorischen Fragen besprochen hatten, bereiteten wir uns auf die zweite Sitzung vor. Es war die erste Lernsitzung, wo es um Erinnerungen und Narrative des Zweiten Weltkriegs ging. Wir präsentierten unsere vorbereiteten Materialien, sprachen innerhalb der nationalen Gruppen und diskutierten über die Bedeutung von Erinnerungen, insbesondere in der Geschichte.

Ein internationales Online-Trainingsprogramm wurde erfolgreich gestartet. Dies ist inspirierend, denn die Durchführung dieses Projekts ist jetzt nicht so einfach. Wir hatten mehrere Herausforderungen im Cyberspace, die wir jedoch erfolgreich bewältigen konnten. Sprachlich: Da haben uns professionelle DolmetscherInnen geholfen, die aus dem Englischen ins Polnische, Deutsche, Ukrainische und umgekehrt gedolmetscht haben. Technisch: Alle haben mit dem virtuellen Whiteboard Mural gearbeitet, was für die Jugendlichen recht einfach war. Emotional und mental: Bekanntschaften und Gespräche in Breakout-Räumen haben dazu beigetragen, einen ersten Kontakt herzustellen. Ich persönlich habe diese große Aufregung gespürt, die am Anfang gewöhnlich auftritt, und einen deutlichen Unterschied zwischen unseren Mentalitäten gesehen. Ich glaube, es ist gut, denn wir haben eine wunderbare Gelegenheit, Brücken zu bauen, um einander besser zu verstehen und dadurch, dass wir den Anderen kennenlernen, eine friedliche Zukunft für unsere Länder aufzubauen. Denn schließlich hängt es weitgehend von uns ab, wie die Zukunft aussieht.

LIUDMYLA LEVCHENIUK, Bildungskoordinatorin, Ukraine

Um das Projekt richtig zu gestalten, hat das internationale Organisatorenteam seit vielen Monaten hart und fleißig gearbeitet. Vom Programm über die Website bis hin zur Zusammenbringung von ExpertInnen und ModeratorInnen sowie der Entwicklung von Kommunikationsstrategien hat das gesamte Team intensiv daran gearbeitet, unseren TeilnehmerInnen qualitativ hochwertige Inhalte zu bieten.

Die ersten Sitzungen des Projekts „Geschichte beginnt in der Familie“ waren wirklich interessant. Es war großartig, nicht nur neue Leute aus dem eigenen Land kennenzulernen, sondern auch Leute aus anderen Ländern und kulturellen Kontexten. Die Online-Struktur des Projekts ist definitiv etwas Neues und stellt eine Herausforderung dar, aber es hat auch Spaß gemacht und sich gelohnt, neue Online-Tools auszuprobieren, um einander näherzukommen; und die DolmetscherInnen haben großartige Arbeit geleistet, um uns dabei zu helfen. Am interessantesten fand ich bisher zu hören, welche Eindrücke Menschen aus anderen Ländern von den deutschen Denkmälern haben im Vergleich zu den Denkmälern und der Erinnerungspolitik in ihren Ländern. Es hat mir wirklich die Augen geöffnet. Ich freue mich sehr auf die Sitzungen, in denen wir die Geschichte anderer Länder näher kennenlernen und mehr diskutieren können. Ich bin auch sehr darauf gespannt, die Familiengeschichten von anderen Menschen zu hören.

LINH MÜLLER, Teilnehmerin aus Deutschland

Alles in allem scheint der Start des Online-Programms erfolgreich zu sein. Es hat einen sicheren virtuellen Raum für Lernen und Interaktion geschaffen und einen Dialog zwischen den TeilnehmerInnen des Projekts ermöglicht.

Das Projekt wird von der internationalen Nichtregierungsorganisation ‚Foundations for Freedom‘ im Rahmen des Programms ‚Ukraine Action: Healing the Past‘ (Ukraine), der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz (Polen) und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Bergen-Belsen (Deutschland) mit Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) entwickelt.

 

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