Einblicke in die Arbeit mit Familienerzählungen

Ich entschied mich für die Teilnahme an diesem Projekt, weil ich mich sehr für Erinnerungskultur(en) und Oral History interessiere. Ich habe bereits zuvor mit Oral History gearbeitet, aber nicht im familiengeschichtlichen Kontext. Ein Interview in einem solchen Zusammenhang durchzuführen war eine ganz andere Erfahrung. Ein familiengeschichtliches Interview stellt sowohl für die Interviewerin/den Interviewer als auch für die interviewte Person eine große Herausforderung dar, da es sich um eine viel persönlichere Interviewsituation handelt. Ich denke, dass aufgrund dieses persönlicheren Charakters, Projekte der (mündlichen) Familiengeschichte vor allem Teil des Geschichtsunterrichts in Schulen sein sollten.

Meine Verwandte Anna H., mit welcher ich im Herbst letzten Jahres ein Interview führte, lernte ich erst im Rahmen dieses Projektes kennen, was eine sehr spannende Erfahrung für mich darstellte. Durch ihre Erzählungen erhielt ich auch neue Einblicke in das Umfeld, in welchem meine Großmutter aufwuchs.

Kennzeichnend für dieses Projekt war der produktive Austausch zwischen den Teilnehmer*innen aus der Ukraine, Polen, Litauen, Deutschland und Österreich. Dieses Projekt half auch dabei, Kompetenzen im Bereich des digitalen Lernens zu erweitern, da wir aufgrund der Reisebeschränkungen ausschließlich online kommunizierten und dabei viele verschiedene Tools ausprobierten.

Projekte wie diese bieten einen Einblick in das Leben von Menschen, deren Erinnerungen sonst möglicherweise verloren gegangen wären. Die Personen, die im Rahmen dieses Projektes interviewt wurden, erzählten von ihrem Alltag und ihren Erfahrungen und zeigten uns damit auch, auf welche Weise bestimmte historische Zeitabschnitte und Ereignisse erinnert werden. 

 

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